Frage- Antwortspiel zu Weihnachten eine Geschichte von Esther Dieler-Becker

„Mama“, fragte der kleine Lars, „Mama warum feiern wir eigentlich Weihnachten?“
Mama unterbrach das Ausrollen des Plätzchenteigs und schaute überrascht zu Lars.
„Na, weil Jesus da geboren wurde“, antworte Sarah, Lars ältere Schwester. „Du weißt ja wirklich gar nichts!“
„Natürlich weiß ich das“, rief Lars aufgeregt, „aber warum feiern wir das?“
„Wir feiern Weihnachten jedes Jahr, um daran zu erinnern, dass Jesus als Gottes Sohn und gleichzeitig als Teil von Gott auf die Welt kam.“ Mama rollte den Teig fertig aus. „Deshalb stellen wir auch die Krippe auf.“
Mama und stach das erste Plätzchen aus. „Ein schöner Weihnachtsbaum.“
„Ich will auch den Weihnachtsbaum ausstechen“, Lars reckte sich über den Tisch, um an das Ausstechförmchen zu gelangen.
„Hey, pass doch auf“, Sarah schubste Lars zurück, „alles fällt runter“
„Aua, Sarah hat mich geschubst“, hilfesuchend schaute Lars zu Mama.
„Ihr hört jetzt beide auf. Beim Plätzchen backen wird nicht gestritten.“ Sie reichte Lars die Weihnachtsbaumausstechform und dieser fing eifrig an Weihnachtsbäume in der Mitte des ausgerollten Teigs auszustechen.
„Hey, du sollst am Rand ausstechen und ich will auch mal den Weihnachtsbaum.“ Sarah schmollte.
„Mit dem Rand hat Sarah Recht“, stimmte Mama zu. „Sonst müssen wir den Teig zu oft ausrollen.“
„Mama“, fragte Sarah jetzt, “ warum gibt es eigentlich den Weihnachtsbaum?“
„Hm,“, sagte Mama, „das ist eine ganz alte Tradition. Schon vor vielen Hundert Jahren, noch bevor Jesus geboren wurde, feierten die Germanen im Winter die Sonnwende, den Tag, an dem die Tage wieder länger werden. Sie verbrannten Holzstücke und Holzräder und verstreuten die Asche auf den Feldern und in den Ställen. So sollte die nächste Ernte gut werden und die Asche sollte vor Krankheit schützen. Auch die Römer verschenkten in der Winterzeit Zweige von Nadelbäumen, um anderen Menschen Glück zu bringen. Das Christentum breitete sich dann weiter aus, immer mehr Menschen glaubten an Gott und Jesus, und hängten Zweige an die Hauswand. Die Zweige sollten Glück bringen und vor Gefahren schützen.“
„Vor welchen Gefahren denn?“, fragte Lars mit großen Augen.
„Zum Beispiel vor Krankheit oder einem Feuer“, erklärte Mama. „Irgendwann ersetzten die Menschen die Zweige durch einen ganzen Nadelbaum, den sie mit dem Stamm an der Decke aufhängten.“
„Das muss aber lustig ausgesehen haben“, lachte Sarah. „Der Baum hing dann ja kopfüber.“
„Stimmt genau.“, sagte Mama. „Damit der Baum festlicher aussieht, hat man ihn auch geschmückt. Dafür nahm man alles, was man hatte. In der Schweiz hängte man zum Beispiel Äpfel und Käse in den Baum.“
„Bah“, riefen Lars und Sarah gleichzeitig. „Käse? Da stank es aber.“
„Wahrscheinlich“, sagte Mama. “ Und dann stellte man den Weihnachtsbaum aufrecht. Und heute schmückt jeder, wie er möchte.“
„Und ich freue mich schon so auf den Baum“, Lars strahlte über das ganze Gesicht.
„Ich mich auch“, stimmte Sarah zu.
„Aber erst mal können wir morgen noch die vierte Kerze am Adventskranz anzünden“, sagte Mama und stach eine Glocke aus.
„Und warum haben wir einen Adventskranz?“, fragte Sarah. „Soll der auch Glück bringen?“
„Die Kerzen stehen für die Vorfreude auf Weihnachten und die Geburt Jesu“, erklärte Mama. „Bei jeder Kerze wird es heller und die Freude größer. Und der Kranz selbst steht für die Unendlichkeit. Ein Kreis hat keinen Anfang und kein Ende. Es geht immer weiter.“
“ Mit der Vorfreude hat bestimmt auch der Adventskalender zu tun oder?“, fragte Lars.
“ Genau“, sagte Mama und stupste ihm mit dem Mehlfinger die Nase.
„Jetzt hast du eine weiße Nase“, lachte Sarah.
„Mit dem Adventskalender zählt man die Tage vor Weihnachten. Früher hat man jeden Tag eine Kerze angezündet. Advent bedeutet übrigens Ankunft und meint die Ankunft und Geburt von Jesus an Weihnachten.“
„So, die ersten Plätzchen können wir in den Ofen schieben.“, Mama öffnete die Ofentür.“Vorsicht heiß!“
„Ich wünsche mir zu Weihnachten ganz viel Lego“, sagte Sarah.
„Wie kommst du denn jetzt darauf?“, fragte Mama.
„Weil wir jetzt was bauen können. Die Plätzchen sind ja gleich fertig.“, Sarah kletterte vom Stuhl .
„Das können wir machen. Aber erst geht ihr Händewaschen.“, Mama ging voran ins Bad.
„Warum gibt es überhaupt Geschenke an Weihnachten?“, fragte Lars.
„Um zu zeigen, dass man sich lieb hat“, antwortete Mama. „Deshalb haben auch schon die Könige dem Jesuskind Geschenke mitgebracht.“
„So, jetzt hole ich die Plätzchen aus dem Ofen. Geht ihr ruhig schon rüber.“ Mama ging zurück in die Küche.
„Wollt ihr ein Plätzchen probieren?“, fragte sie im Wohnzimmer.
„Ja“, riefen beide.
„Lecker“, sagte Sarah. „Mama, warum backen wir im Advent überhaupt Plätzchen?“, fragte sie.
„Wahrscheinlich, weil sie einfach lecker sind“, Mama lachte. „Genug gefragt. Jetzt lasst uns bauen“
„Au ja“, rief Lars, „wir bauen einen Weihnachtsbaum.“